Abfall richtig aufbereitet
19.06.2023
Am 26. April versammelte sich die heimische Kunststoffindustrie bei der OMV Downstream GmbH in Schwechat. Selina Möllnitz und Yannick Stanau von Lindner referierten über Entwicklungen und Projekte im mechanischen und chemischen Recycling.
Kunststoffrecycling erlebt seit einigen Jahren starken Aufwind. Und trotzdem landen EU-weit jährlich noch 12,5 Millionen Tonnen Post-Consumer-Kunststoffe in der thermischen Verwertung, anstatt sie zu recyceln. Die Herausforderung liegt in ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung: Post-Consumer-Abfälle variieren stark in Bezug auf Material, Verschmutzungsgrad und Störstoffanteil. Dem gegenüber steht die steigende Nachfrage nach hochwertigen Rezyklaten, die in der Lebensmittelindustrie und in hochtechnologischen Produkten Anwendung finden – also in Bereichen, die nach hoher Reinheit und Qualität verlangen.
Stoffstrom-Optimierung
Die Lösung liegt großteils in einer dem Abfall und der Recyclingtechnologie angepassten Aufbereitung. Ob zerkleinern, sortieren, trennen oder waschen – durch neue Sortiertechniken und modulare Waschsysteme werden zunehmend qualitativ hochwertige Stoffströme für das mechanische und in weiterer Folge für das chemische Recycling geschaffen.
„Neue Abfallaufbereitungstechnologien wie etwa das Advanced Recycling, produktbezogene Sortiertechnologien und digitale Wasserzeichen ermöglichen, dass Störstoffe wie Multilayerfolien oder schwarze Objekte besser erkannt und gezielt aussortiert werden. So entstehen neue, gut sortierte und hochwertige Stoffströme, die wiederum potenzielle Inputströme für das chemische Recycling darstellen“, berichtete Selina Möllnitz, Produktmanagerin bei Lindner Recyclingtech. „Forschungsprojekte wie circPLAST-mr oder EPSolutely zeigen uns, wie wichtig das Zusammenspiel der einzelnen Recyclingprozesse für den Gesamterfolg ist. Die Aufbereitungstechnologie spielt dabei immer eine Schlüsselrolle.“
