Direkt anspritzen mit Silikon

160-fach Nadelverschluss: Ausbeute statt Ausschuss

Einzeldrahtabdichtungen, Radialdichtungen uvm. können im 160-fach Nadelverschluss-System hergestellt werden. © RICO
Einzeldrahtabdichtungen, Radialdichtungen uvm. können im 160-fach Nadelverschluss-System hergestellt werden. © RICO

17.12.2021

Im Spritzguss von Silikonteilen wird hinlänglich zwischen direkter und indirekter Anspritzung unterschieden. Wo immer möglich, spritzt RICO die zu fertigenden Silikonteile direkt an. Das Unternehmen schafft dabei bis zu 256 im offenen und bis zu 160 Kavitäten im Nadelverschluss-System und produziert rund um die Uhr abfallfreie Silikonteile.

Seit rund einem Jahrzehnt wird bei RICO die Kavitäten-Anzahl kontinuierlich nach oben geschraubt. Heutiger Stand der Technik bei RICO ist es, mit bis zu 160 Kavitäten im Nadelverschluss-, 256 Kavitäten im offenen und 96+96 Kavitäten (2K) im Nadelverschluss-System zu fertigen. Besonders das Nadelverschluss-System bietet Vorteile für Produkt und Umwelt. Durch dieses Verfahren wird am Silikonteil kein Anspritzpunkt sichtbar und Abfall entfällt, da jede Kavität separat angespritzt und gefüllt wird.


Materialverhalten

Beim 160-fach Nadelverschluss öffnen und schließen 160 Düsen (bzw. Nadeln) die Materialzuführung in die Kavität. Aufgrund der extrem kurzen Zykluszeit entsteht bei der Einspritzung ein Druck von 500 bis 1000 Bar (je nach Teil) in der Kavität. Der Druck ist essentiell, denn jedes Bar mehr würde die Gratempfindlichkeit des Produktes erhöhen. Jedoch expandiert das Material Silikon unter Druck und Temperatur in der Spritzguss-Form. Da beim Nadelverschluss System der Kaltkanal nur bedingt entlastet werden kann, muss dies im Spritzgussprozess mitberücksichtigt werden.

 
Herumschrauben verboten

„Einzelne Düsen zu regulieren oder daran herum zu schrauben liegt nicht in unserem Interesse. Wir stellen in der laufenden Produktion keine Düsen mehr nach. Unser System muss von vorneherein stabil und prozesssicher laufen“,

berichtet Ing. Martin Rapperstorfer, Vertriebsleiter bei RICO. Eine Regulierung ist beim Nadelverschluss mini und maxi grundsätzlich möglich, jedoch wird sie bei RICO ausschließlich in der Feinjustierung im Technikum vorgenommen. Sobald das Werkzeug abgestimmt und voreingestellt ist, werden die Düsen nicht mehr verändert. Beachtet werden muss auch das Füllverhalten des Produktes. Komplexe Teilegeometrien erfordern oft mehrere Anspritzpunkte.


Herumschrauben erlaubt

Die Einzigen, die am Werkzeug wirklich herumschrauben, sind zuerst die RICO-Werkzeug-Koordinatoren und später die Spezialisten in der Anwendungstechnik. Denn bei aller Technologie-Liebe: Es braucht immer den Menschen, der dahintersteht! 

 

RICO Elastomere Projecting GmbH

Die RICO Elastomere Projecting GmbH mit Sitz in Thalheim bei Wels/Oberösterreich, ist Profi im Bau von Spritzgusswerkzeugen, der Automation und der Herstellung von Elastomerteilen. Spritzteile werden im Ein-, Zwei- oder Mehrkomponentenspritzguss hergestellt, verarbeitet werden Flüssig- (LSR) und Feststoffsilikone (HTV). Werkzeuge und Spritzteile finden ihre Anwendung in den verschiedensten Branchen, wie z.B. in der Sanitär- und Haushaltsindustrie, der Automobilbranche, der Medizintechnik oder der Elektronikindustrie. 
www.rico.at

 

RICO GROUP GmbH

Die RICO GROUP ist ein globaler Premium-Komplettanbieter für individuelle Elastomer- und Kunststoffprojekte. Mit insgesamt vier Standorten in Österreich, der Schweiz und den USA bildet die Gruppe ein international schlagkräftiges Technologie- und Produktionsnetzwerk. Das Portfolio reicht von der Herstellung von Spritzgusswerkzeugen, über die Beratung bei der Bauteileentwicklung, bis hin zur Serienfertigung von kundenindividuellen Bauteilen. Der Fokus liegt dabei auf der Verarbeitung von Elastomeren, speziell von Flüssigsilikon (LSR) und Feststoffsilikon (HTV). Die Bauteile werden im Ein-, Zwei- oder Mehrkomponentenspritzguss hergestellt.


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