Ausgezeichnete Forschung: Gleich drei ACR Preise für das OFI

OFI freut sich über ACR Woman Award, ACR Start-up Preis und ACR Innovationspreis

Mit drei Preisen ist das OFI großer Gewinner des Abends. v.l.n.r.: Markus Feichtner (KIOTO Photovoltaics), Elisa Mayrhofer (OFI), Gabriele Eder (OFI), Yuliya Voronko (OFI), Benedikt Hufnagl (Purency)
Mit drei Preisen ist das OFI großer Gewinner des Abends. v.l.n.r.: Markus Feichtner (KIOTO Photovoltaics), Elisa Mayrhofer (OFI), Gabriele Eder (OFI), Yuliya Voronko (OFI), Benedikt Hufnagl (Purency) © ACR/APA-Fotoservice/Juhasz

10.11.2022

Bereits zum 20. Mal fand dieses Jahr die ACR Enquete statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung vergibt das Forschungsnetzwerk ACR (Austrian Cooperative Research) zusammen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft die ACR Preise, um angewandte Forschung sichtbar zu machen. Die Überraschung war groß, als gleich drei Mal Vertreter:innen des Österreichischen Forschungsinstituts für Chemie und Technik (OFI) auf die Bühne gebeten wurden.

Es ist eine Premiere, denn zum ersten Mal in der Geschichte der ACR Enquete ist es einem Institut gelungen in allen drei Kategorien erfolgreich zu sein. Das OFI freut sich 2022 über den ACR Woman Award, den ACR Start-up Preis und den ACR Innovationspreis.

„Dass sich das OFI dieses Jahr in allen drei Kategorien durchgesetzt hat, zeigt wie sehr wir es verstehen aktuellen Fragestellungen mit konkreten Forschungsvorhaben zu begegnen“, so OFI Präsident Prof. KR Ing. Hubert Culik, MAS. „Als Präsident des OFI freue ich mich sehr, dass das Engagement unserer Expert:innen und die innovative Kraft, die daraus hervorgeht, durch die ACR Preise wertgeschätzt und sichtbar wird.“

Wie zukunftsweisend, die Themen sind, mit denen sich das OFI auseinandersetzt und wie breit es dabei mit seinem interdisziplinären Team aufgestellt ist, wird durch die Forschungsprojekte, die in den einzelnen Kategorien überzeugen konnten, deutlich.


ACR Woman Award für Elisa Mayrhofer: Rezyklate sicher einsetzen

In den letzten Jahren gab es viel zu tun für Elisa Mayrhofer, MSc. Neben der Arbeit an ihrer Dissertation, hat sie kurzfristig die technische Verantwortung für das Forschungsprojekt „PolyCycle“ am OFI übernommen. Darin tüftelte die Mikrobiologin an einem neuen Verfahren, mit dem die gesundheitlichen Risiken von recycelten Kunststoffen bestimmt werden können. Hintergrund ist, dass der Einsatz von Rezyklaten auch für Lebensmittelverpackungen gefordert wird. Damit das ohne Sicherheitsrisiko möglich ist, bedarf es neuer, verlässlicher Analysemethoden.

„Wir identifizieren zunächst nicht die einzelnen chemischen Bestandteile, sondern wir messen die biologischen Effekte einer Probe“, erklärt Elisa Mayrhofer, MSc. „Anhand der Wirkung auf eine Bakterienkultur können wir dann mit Sicherheit sagen, ob in einem Kunststoff eine potenziell krebserregende oder das Erbgut verändernde Substanz enthalten ist, oder nicht.“

Das Verfahren funktioniert, das hat Elisa Mayrhofer bereits bewiesen. In einem Folgeprojekt will sie weiterforschen und die Methodik verfeinern. Die Auszeichnung mit dem ACR Woman Award powered by FFG ist eine Anerkennung ihres individuellen Engagements und für Mayrhofer eine Motivation sich auch künftig mit komplexen Fragestellungen auseinanderzusetzen.


ACR Start-up Preis: Mikroplastikartikel identifizieren

Kennengelernt haben sich das Start-Up Purency und das OFI auf einer Fachveranstaltung der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Mikroplastik. Noch dort entstand die Projektidee. Unterstützt von einem internationalen Projektkonsortium forscht man an einer seriösen Nachweismethodik, die Mikroplastikartikel nicht nur quantifizieren, sondern auch identifizieren kann. Eine künstliche Intelligenz soll die Auswertung gemessener Daten vereinfachen.

„Wir entwickeln eine zuverlässige Methode, die bestimmen kann, aus welchen Polymeren die Mikroplastik-Partikel aufgebaut sind und in welcher Menge sie vorkommen“, sagt die Materialanalytikerin Dr. Gabriele Eder, die das Projekt microplastic@food am OFI leitet.

Von der neuen Analysemethode wird nicht nur die Lebensmittelindustrie profitieren, sondern auch der Forschungsstandort Österreich. Für diese innovative Projektidee haben Purency und OFI den ACR Start-up Preis powered by aws entgegengenommen.


ACR Innovationspreis: Lebensdauer von PV-Modulen verlängern

Photovoltaik wird in Zukunft noch nachhaltiger sein. In dem Forschungsprojekt „PVRe² - Sustainable Photovoltaics“ haben KIOTO Photovoltaics GmbH und das OFI gemeinsam mit weiteren Forschungspartnern Methoden entwickelt, um einerseits die Lebensdauer von PVModulen durch innovative Reparaturlösungen zu verlängern und andererseits, durch den Einsatz neuer Materialien, das Recycling einzelner Komponenten zu ermöglichen und so das End-of-Life Management zu optimieren.

„Wir haben den Anspruch, möglichst alle Materialien wieder in einen Materialkreislauf zu bringen und haben in diesem Projekt die Grundsteine dafür gelegt“, sagt Dr. Gabriele Eder, Projektleiterin von PVRe² am OFI. „Recycling hat ein enormes Potenzial, um Kosten und Ressourcen zu sparen. Den Ansatz werden wir in nachfolgenden Projekten noch verstärken und hoffentlich weiter in Richtung Umsetzung bringen.“

Für ihre bisherige Zusammenarbeit, die einen Mehrwert für Österreich als Standort nachhaltiger Technologien bietet, haben KIOTO Photovoltaics und das OFI einen der ACR Innovationspreise 2022 erhalten.

www.ofi.at 


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