Zweites Leben für nicht sortierbare PUR-Abfälle

NEVEON ermöglicht die Rückführung von stark verunreinigten PUR-Schaumstoffresten in den Wertstoffkreislauf
NEVEON ermöglicht die Rückführung von stark verunreinigten PUR-Schaumstoffresten in den Wertstoffkreislauf © NEVEON Holding GmbH

28.06.2023

Die bequeme Matratze, der Filterschaum oder die nachhaltige Boilerisolierung: All diese Produkte bieten uns täglich Mehrwert und machen das Leben komfortabler und sicherer. Der Schaumstoffspezialist NEVEON setzt dabei auf das Thema Kreislaufwirtschaft und forscht an unterschiedlichen Recyclingverfahren.

NEVEON, ein führender Hersteller von Standard- und Spezialschäumen in 300 verschiedenen Qualitäten sowie daraus hergestellten Produkten, geht das Thema Kreislaufwirtschaft ganzheitlich an. Das beginnt beim nachhaltigen Produktdesign und dem Anspruch, ressourcenschonende, langlebige und wiederverwertbare Produkte zu entwickeln, setzt sich bei der Abfallvermeidung und der Verarbeitung des eigenen Post-Production-Waste zu wertvollen Verbundschaumprodukten fort, und endet bei der gemeinschaftlichen Entwicklung neuer, innovativer Recyclingverfahren bzw. der Nutzung von Post-Consumer-Recycled-Materialien.


Forschen an neuen Recyclingverfahren

Besonderes Augenmerk legt das NEVEON-Team, ein Spartenunternehmen der Greiner AG, auf die Erforschung innovativer Recyclingverfahren.

„Die optimale Wiederverwertung von Polyurethanen (PUR) am Ende des Lebenszyklus wird nicht einen, sondern mehrere Lösungswege erfordern. Speziell auch für Verbundmaterialien und stark abgenutzte Matratzen- und Möbelabfälle benötigt es Verfahren, die eine wesentliche Verbesserung gegenüber der thermischen Verwertung darstellen“, ist Iris Felbauer, NEVEON-Projektmanagerin/Scientist Advanced Materials Group R&D Innovation Excellence, überzeugt.

Aus diesem Grund forscht NEVEON im Projekt „HTC-PUR“ gemeinsam mit dem Competence Center CHASE und dem Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT) seit Juli 2021 an einem neuen Verfahren, um auch nicht sortierbare PUR-Abfälle zu verwerten. Hier konnten bereits wichtige Erkenntnisse zur Aufbereitung von PUR-Schaumstoff im Extruder gewonnen werden.


Kontinuierliches Extrusionsverfahren

Im Fokus der Forschung steht vor allem die Frage, unter welchen Prozessbedingungen, mit welchen Hilfsstoffen und welchen Verfahrensaufbauten die besten Ergebnisse in diesem chemischen Recyclingverfahren im Extruder erzielt werden können. Dabei geht es unter anderem um die Untersuchung der optimalen Materialvorbereitung, die Erarbeitung einer Lösung für die kontinuierliche Zudosierung von Schaum- und Hilfsstoffen in verschiedenen Maßstäben und den prozesstechnischen Umgang mit der starken Volumenverringerung. Zusätzlich liegen der Konzeptentwurf und Proof of Concept für die Rückgewinnung wertvoller stickstoffhaltiger Komponenten vor. Begleitend ist auch die Evaluierung und Entwicklung geeigneter Analysemethoden für die Charakterisierung der im Prozess entstehenden Produkte essenziell.

„Die gemeinsame Projektarbeit ermöglicht, dass wir nun über ein ‚big picture‘ der Chancen des Verfahrens verfügen und dabei aufzeigen konnten, wie auch stark verunreinigte PUR-Schaumstoffreste wiederverwertet werden könnten. Und das ist ganz im Sinne unseres NEVEON Purpose ‚Rethinking Foam. Making Life Better.’”, freut sich Felbauer.

Projektpartner


Dieses Projekt wird im Rahmen der FFG-Ausschreibung „OÖ2020 – Kreislaufwirtschaft“ aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert.

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