Startklar: Skiindustrie auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

v.l.: Gerhard Nachförg, CEO der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki
v.l.: Gerhard Nachförg, CEO der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki © NLK Filzwieser
Gruppenfoto Projekt „WINTRUST“
Schulterschluss aller Projektträger beim Wintersportartikel-Recycling bei der GW St. Pölten © GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH

31.01.2024

In den vergangenen fünf Jahren wurden in Österreich rund 1,8 Millionen Paar Ski und Skischuhe, 2,3 Millionen Paar Skistöcke und 1,4 Millionen Skihelme verkauft. Sportartikel, die am Ende ihrer Lebensdauer meist als Sperrmüll entsorgt werden, obwohl man aus ihnen durch Recycling wertvolle Rohstoffe für neue Produkte gewinnen könnte.

Um diese Rohstoffquelle im eigenen Land zu erschließen, arbeiten Österreichs führende Wintersportartikelhersteller im Projekt „WINTRUST“ gemeinsam mit Unternehmen aus dem Kunststoffbereich erstmals daran, gebrauchte Wintersportartikel im großen Stil zu recyceln.


Sinnvolle Kreislaufmodelle

„Die wesentlichen Ziele des Projekts sind einerseits die Etablierung eines entsprechenden Sammelsystems und andererseits die Analyse und Bewertung von Aufbereitungsmöglichkeiten für die gebrauchten Wintersportartikel, um einen möglichst hohen Anteil der wertvollen Materialien wieder in den Kreislauf zurückzuführen“, erklärt Thomas Gröger vom Kunststoff-Cluster, der das Projekt begleitet.

Anhand von fünf konkreten Fallstudien werden ökonomisch, ökologisch und sozial sinnvolle Kreislaufmodelle erarbeitet.


Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet

Der Kick-off zum Projekt fand bei der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH statt, die Projektpartner im Bereich Aufbereitung/Recycling ist.

„Als einer der größten integrativen Betriebe Österreichs verstehen wir Nachhaltigkeit nicht nur als ökologische, sondern auch als soziale Verantwortung. Mit diesem Projekt möchten wir nicht nur einen Beitrag zur Schonung von Ressourcen durch das Recycling von Wintersportartikeln leisten, sondern auch Menschen mit Behinderung sinnstiftende und wertvolle Arbeit bieten. Die Verknüpfung dieser Themen verdeutlicht unsere Überzeugung, dass eine nachhaltige Zukunft inklusiv gestaltet werden muss, indem sie sowohl ökologische, ökonomische als auch soziale Dimensionen umfasst“, betont CEO Gerhard Nachförg.

Innovative Projektarbeit

Kreislaufwirtschaft ist im Kunststoff-Cluster schon seit Jahren ein wichtiges Thema – sowohl im Büro Oberösterreich als auch in Niederösterreich. Denn mit dem Green Deal der Europäischen Union sind auch die Anforderungen an die Kunststoffbetriebe stark gestiegen. Um die Recyclingvorgaben ökologisch und ökonomisch sinnvoll umsetzen zu können, ist auch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig. Mit innovativen Projekten und Maßnahmen setzt der Kunststoff-Cluster gemeinsam mit den Unternehmen wichtige Schritte, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

„Das Team des Kunststoff-Cluster beschäftigt sich bereits seit 2010 mit dem Thema Kreislaufwirtschaft im Kunststoffbereich. Wintersportartikel werden zum Großteil aus Hochleistungskunststoffen hergestellt. Es war also der nächste logische Schritt, diese beiden Themen zusammenzuführen und den Kreislauf auch bei Wintersportartikeln zu schließen“, ist ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki überzeugt.


WINTRUST

Wintersport Resource Efficiency and improved Circular Economy

Das Land Niederösterreich und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG fördern das Projekt. Pilotregionen für die Sammlung der alten Wintersportartikel sind der Pinzgau und der Pongau.

Projektleitung:

Forschungspartner:

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Aufbereitung/Recycling:

Sammlung:

Verbände: