Positionspapier zum Kunststoffstandort

Der Beirat des Kunststoff-Clusters hat gemeinsam mit dem Clustermanagement ein Positions- und Transformationspapier erarbeitet
Der Beirat des Kunststoff-Clusters hat gemeinsam mit dem Clustermanagement ein Positions- und Transformationspapier erarbeitet © Business Upper Austria

16.11.2023

Kreislaufwirtschaft, Digitale Transformation und Fachkräftemangel fordern die Kunststoffbranche. Damit Österreich Top-Kunststoffstandort bleibt hat der Beirat des Kunststoff-Clusters ein Programm für Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt, das von der Ausbildung bis zu Bewusstseinsbildung reicht.

Kunststoffimage und Fachkräfte

Kunststoff ist für viele Anwendungen unverzichtbar. Trotzdem ist sein Image angekratzt, da der Werkstoff leider noch viel zu oft in der Umwelt landet. Dies verstärkt den Mangel an Fachkräften zusätzlich, da sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung in der Branche begeistern lassen. Das Wissen über Kunststoff muss breit und zielgruppengerecht vermittelt werden – und zwar bereits in den Schulen. Die Ausbildungsinhalte sind an künftige Anforderungen in der Fachkräfteausbildung auf allen Ebenen, speziell in Richtung Digitale Transformation und kreislaufgeführte Produktenwicklung, anzupassen.


Kreislaufwirtschaft leben

Das Schließen der Kreislaufströme – im Sinne von Reduce, Reuse und Recycle – ist wesentlich für die Transformation der Kunststoffbranche. Kunststoff muss im Idealfall zu 100 Prozent kreislauffähig werden. Ökologie, soziale Verträglichkeit, Energie- und Ressourceneinsatz oder Lebenszyklusanalysen müssen künftig im Innovationsprozess deutlich mehr berücksichtigt werden. Die Zielsetzungen des European Green Deals dienen dabei als Leitplanken. Die Kunststoffbranche hat bereits 2021 gemeinsam mit den Lebensmittelproduzenten, der Abfallwirtschaft und vielen weiteren Stakeholdern entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine Technologie-Roadmap erarbeitet, um bis zum Jahr 2030 nachhaltige Kunststofflösungen aus Österreich zu entwickeln.


Digitalisierung des Produktionsstandortes

Neue Technologien in Verbindung mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz werden die Prozesse und das Fertigungsumfeld stark verändern und die gesamte Wertschöpfungskette zunehmend digital transformieren. Entwicklungszyklen werden immer kürzer und entsprechende Fach- und Methodenkompetenzen der Menschen immer wichtiger. Von den Unternehmen verlangt dies neben Investitionen auch Änderungen in Abläufen und Prozessen über Wertschöpfungsnetze hinweg. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist die Digitale Transformation eine große Herausforderung. Sie bedürfen einer speziellen Förderung für Digitalisierung.


Innovationen beschleunigen

Unsere zunehmend wissensbasierte Wirtschaft, verkürzte Innovationszyklen und der globale Wettbewerb verlangen Investitionen in eine leistungsstarke Forschung. Das rasche Umsetzen von wissenschaftlichen Erkenntnissen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen ist essenziell für den Kunststoffstandort Österreich. Verschiedenste Maßnahmen der Forschungsförderung oder auch Hubs zum Wissensaustausch zwischen Forschung und Industrie müssen dringend forciert werden.


Internationale Allianzen

Um als Wirtschaftsstandort global wahrgenommen zu werden, sind internationale Kontakte notwendig. Mehr noch: Wenn sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Intermediäre über Landesgrenzen hinweg vernetzen, partizipiert der Kunststoffstandort auch von globalen Entwicklungen. Gleichzeitig wird die internationale Sichtbarkeit der heimischen Kompetenz erhöht. Viele Player des Kunststoffstandortes, insbesondere die klein- und mittelständischen Kunststoffverarbeiter, agieren hauptsächlich im europäischen Raum. Künftig wird eine Kooperation auf globaler Ebene noch wichtiger.

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