Österreichs Kunststoffbranche im internationalen Fokus

Dr. Markus Koppe von der Initiative Smart Plastics (ISP) auf der Fakuma 2018
Dr. Markus Koppe von der Initiative Smart Plastics (ISP) stellte ein nicht nur branchenintern bedeutendes Gemeinschaftsprojekt von sieben Unternehmen vor © Business Upper Austria

25.10.2018

FAKUMA Friedrichshafen 2018 – Erfolgreiche Messe für Kunststoffmaschinen mit starker Beteiligung des Kunststoffstandorts Österreich.

Die heimische Kunststoffbranche hatte vom 16. bis 20. Oktober bei der Fachmesse Fakuma in Friedrichshafen am Bodensee ein eindrucksvolles Stelldichein. Der Kunststoffstandort Österreich setzte starke Akzente mit seiner Innovationskraft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit knapp 80 Ausstellern und rund 70 österreichischen und internationalen Kunststoff-Cluster-Partnern war Österreich bei der ausverkauften Leitmesse der Kunststoffbranche in Mitteleuropa stark vertreten. Bei der 26. Auflage der wegweisenden Fachveranstaltung präsentierten sich 1.933 Markt- und Technologieführer aus 40 Nationen den 47.650 Fachbesuchern aus aller Welt.

Zum Erfolg aus österreichischer Sicht trugen natürlich die Technologieführer im Bereich Spritzgussmaschinen wie Engel und Wittmann Battenfeld mit dem Thema einer digitalisierten Fertigung bei, aber auch das Thema Recycling war durch Betriebe wie Erema, NGR, Starlinger oder auch MAS und Econ uva. stark in österreichischer Hand, was Innovationen betrifft. Ein weiteres Stärkefeld der österreichischen Kunststoffindustrie ist der Werkzeug- und Formenbau, wo es auf den vielen  Ständen der Maschinenhersteller hohe Werkzeugbaukunst im Bereich Flüssigsilikon-Spritzguss wie Starlim-Sterner, Rico, Elmet, Hefner Moulds und Nexus zu sehen gab. Auch Haidlmair, IFW oder Schöfer überzeugten mit Technologieinnovationen aus Österreich.

Wettbewerb und Unternehmens-Strategie
Ein Trend konnte dahingehend beobachtet werden, dass viele hochwertige Recyclatanbieter wie z.B. Kruschitz, Bage oder Sky Plastics am Österreicher-stand sich dem Wettbewerb mit der Neuware stellen. Bei Borealis heißt das aber mittlerweile nicht mehr Wettbewerb: Das Thema Recyclat ist wichtiger Teil der Unternehmensstrategie. Der Österreich-Stand der Wirtschaftskammer war diesmal mit 17 und damit einem Höchststand an Unternehmen die Homebase für die vielen Österreicher in der Branche. Beim Stand-Event, das traditionell mit dem Kunststoff-Cluster in Kooperation abgehalten wurde, konnte das eindrucksvoll erlebt werden. Es wurden über 200 Besucher und auch internationale Partner des Kunststoff-Clusters gezählt, die sich intensiv austauschten und ein sehr gutes Stimmungsbild zum Messererfolg abgaben.

„Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass bei einer derart prominent besetzten Großveranstaltung mit einer Vielzahl an Events der Gang vor dem eigenen Stand so prall gefüllt ist. Der Zustrom zum österreichischen Netzwerktreffen zeigt, welche Wertschätzung wir in der internationalen Branche genießen.“ 
Ing. Wolfgang Bohmayr, Manager Kunststoff Cluster.

 

Der Kunststoff-Cluster hatte diesmal im Vorfeld der Messe mit zwei Technologiethemen entsprechend Aufmerksamkeit erregt, die sich in den zahlreichen Messekontakten und Beratungsgesprächen widergespiegelt haben. Mit einer integrierten Heizfolie und einer neuartigen Prozess und Oberflächengestaltung konnte eine Innovation durch  Kooperation gezeigt werden, die von der Initiative Smart Plastics koordiniert wurde. Andererseits zeigte das Cluster Kooperationsprojekt im Bereich lokale Wertschöpfung durch Recycling ecoprint:AT auf, dass man sich beim Thema Kreislaufwirtschaft um die gesamte Prozess- aber eben auch Marktkette bis hin zum Design 4 Recycling kümmern muss, um erfolgreich zu sein. Der Kunststoff-Cluster demonstriert bei Kooperationen seit 20 Jahren, dass die Zukunft in der technologie- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit liegt. Dem Cluster kommt – neben der Tätigkeit als neutraler Vermittler, Initiator und Koordinator – immer mehr die Expertenrolle für Themen bei technologie- und branchenübergreifende Projekten entlang von neuen Prozessketten zu.

Kunststoff-Cluster
Der Kunststoff-Cluster wurde 1999 als einer der ersten Cluster in Oberösterreich installiert, um gemäß dem Motto „Innovation durch Kooperation“ die Zusammenarbeit von Unternehmen zu fördern. Mittlerweile gilt der KC als das Kompetenzzentrum für Kooperation in der Kunststoffbranche in Österreich. Seit dem Jahr 2006 ist der Kunststoff -Cluster eine gemeinsame Initiative der Länder Oberösterreich und Niederösterreich. Träger sind die regionalen Standortagenturen Business Upper Austria und ecoplus.  Die Unternehmen des Clusters beschäftigen zusammen über 65.000 MitarbeiterInnen und deren Gesamtumsatz liegt bei über 18 Mrd. Euro. 80 Prozent der Unternehmen sind KMU. Knapp 10 Prozent der Unternehmen kommen auch aus dem Ausland.