„C2C ist tief in uns verankert“

Alexander Schau, Werner & Mertz
Alexander Schau, Werner & Mertz © Herbert Piel
Werner & Mertz hat diesen Trigger nach C2C-Designansätzen entwickelt
Werner & Mertz hat diesen Trigger nach C2C-Designansätzen entwickelt © Werner & Mertz

02.04.2024

Ein Pionier im Bereich Cradle to Cradle (C2C) bei Verpackungen ist Werner & Mertz, Hersteller von Reinigungs- und Pflegemitteln. Bis 2025 will das Unternehmen 100 Prozent seiner Kunststoffverpackungen auf Post-Consumer-Rezyklate umstellen. Wir haben Alexander Schau, Head of Packaging, zu den Beweggründen befragt.

Warum hat sich Ihr Unternehmen dem Cradle-to-Cradle-Prinzip verschrieben und wie integrieren Sie diesen Ansatz in die Geschäftsstrategie?

Die Motivation dafür entstand aus unserem Bestreben, das Prinzip einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg zu leben. Das beginnt beim Einsatz erneuerbarer Energien im Produktionsprozess, geht über unsere effiziente firmeneigene Wasseraufbereitung und ganzheitlich nachhaltige Inhaltsstoffe in unseren Rezepturen, bis hin zur Verpackung aus Rezyklat. Wir möchten als Pionier mit unseren Innovationen und unserem Engagement über das eigene Marktsegment hinaus Impulse geben.


Welche Produkte von Werner & Mertz sind nach dem C2C-Prinzip gestaltet?

Neben den vielen Rezepturen und nachhaltigen Druckfarbensystemen haben wir Verpackungen wie den voll recyclingfähigen Monomaterial-Standbodenbeutel oder den neuen Trigger (Sprühkopf) nach C2C-Designansätzen entwickelt. epeaswitzerland hat uns bei allen Projekten begleitet, um nachhaltige Materialien und Herstellungsprozesse zu definieren.


Wie fördern Sie eine geschlossene Kreislaufwirtschaft?

Wir etablieren Projektteams und Arbeitsgruppen, organisieren Expertengespräche und versuchen, gemeinsam mit Interessensvertretern Einfluss auf politische Entscheidungen in Europa zu nehmen.


Inwiefern legt Ihr Unternehmen Wert auf Transparenz bezüglich der Herkunft der Materialien?

Transparenz und Offenheit sind uns enorm wichtig. Nur durch ehrliche Kommunikation lässt sich das Vertrauen der Kunden gewinnen und auch das Vertrauen innerhalb der Branche aufbauen.


Wie fördert Werner & Mertz die kontinuierliche Innovation im Bereich nachhaltiger Produkte und Verfahren?

Wir suchen permanent die Gespräche mit Experten und Stakeholdern und animieren diese, uns auf unserem nachhaltigen Weg zu begleiten und den C2C-Ansatz zu leben. Dabei entstehen neue Ideen und Projekte. Und nicht zuletzt sollen die Innovationen auch von den Partnern und der gesamten Branche genutzt werden. Das schafft eine Innovationskraft auf breiter Front.


Wie sensibilisiert Ihr Unternehmen Kunden für die C2C-Philosophie?

Wir kommunizieren und sensibilisieren, indem wir erklären, warum der C2C-Ansatz so wichtig ist und warum unsere Produkte ganzheitlich nachhaltig sind. Deshalb hat Werner & Mertz auch 2012 die Initiative Frosch gegründet, die über die Bedeutung von Cradle to Cradle aufklärt und zeigt, dass Kreislaufführung für Plastik sinnvoll, möglich und nötig ist.


Mit welchen Herausforderungen waren Sie bei der Umsetzung des C2C-Ansatzes konfrontiert und was haben Sie daraus gelernt?

Eine große Herausforderung sehen wir in der Bereitstellung von Daten aller Lieferanten innerhalb der Lieferkette. Während für die Rezepturen der Reinigungsmittel alle Bestandteile klar kommuniziert sind, gibt es diese Offenheit bei den Kunststoffverpackungen nicht. Polymerhersteller legen ungern ihre Rezepturen offen, eine objektive Bewertung nach C2C-Kriterien ist dann sehr schwierig. Wir versuchen, alle Beteiligten rechtzeitig über unsere Vorhaben zu informieren, wir klären auf und leisten Überzeugungsarbeit.

Wie sieht die Vision von Werner & Mertz hinsichtlich C2C für die kommenden Jahren aus?

C2C ist tief in unserer Firmenphilosophie und -strategie verankert. Neuentwicklungen sind ohne den C2C-Ansatz nicht mehr denkbar. Über konkrete Pläne dürfen wir heute nicht sprechen – lassen Sie sich überraschen!


www.werner-mertz.de