BioKAVA

Projektstatus:
laufend

Biokunststoffe werden derzeit nur in wenigen Spritzgussanwendungen eingesetzt, sofern es sich nicht um drop-in-Lösungen wie etwa bio-PE handelt. Die Problemstellung ist hier, dass die erzielbaren Eigenschaftsprofile mit den in ausreichender Menge und ökonomisch sinnvoll verfügbaren Materialien (PLA, TPS, PBS, PBAT,…) nur selten für die Anwendungen ausreichen. Grund dafür ist einerseits die fehlende Kompatibilität zwischen den Materialien, andererseits auch die schwierige Verarbeitbarkeit. Daher ist es das Ziel des Projekts BioKava, bestehende PLA-TPS-Blends zu untersuchen und soweit zu modifizieren, dass verschiedene Grundrezepturen wie fest, temperaturbeständig oder weich/elastisch entwickelt und spezifische Anwendungen damit umgesetzt werden können. Diese werden dann auch in drei Produkten (Rüsselkäferfalle, Schraubverschluss, Kaffeekapsel) validiert, um sowohl die Verarbeitbarkeit als auch die Erfüllung der Anforderungen in der Anwendung nachzuweisen. Ebenso werden die End-of-Life Optionen betrachtet und das werkstoffliche Recycling untersucht, um den hochwertigen Werkstoff im Kreislauf zu halten. Letzteres darf durch die Modifikation nicht negativ beeinflusst werden.

Der Innovationsgehalt liegt darin, dass mit diesem Materialkonzept Rezepturen bzw. Anwendungen (elastisch, temperaturstabil) realisierbar sind, für die es bisher keine biobasierten und bioabbaubaren Lösungen gibt. Gerade im Verpackungssektor und im Bereich der Landwirtschaft und des Gartenbaus sind solche Lösungen aber gefragt, um Probleme wie die Generierung von Mikroplastik zu verhindern und die werkstofflichen Kreisläufe auch zu schließen, wodurch sich nachhaltige Lösungen aus Biokunststoff mit zusätzlicher Wertschöpfung realisieren lassen.