Trennen von Verbundstoffen

Recyclinganlage in Mank (NÖ): Eine Dosierwalze fördert sortenreinen Kunststoff
Recyclinganlage in Mank (NÖ): Eine Dosierwalze fördert sortenreinen Kunststoff © Kerschner Umweltservice/Monika Graf

12.07.2022

Vom Transport- und Logistikbetrieb zum regionalen Entsorgungsspezialisten: Das Familienunternehmen Kerschner Umweltservice & Logistik GmbH zeigt, wie Verbundabfälle zu wertvollen Sekundärrohstoffen werden.

Was 2018 mit einem Versuch begonnen hat, ist mittlerweile zu einem eigenen Geschäftsfeld geworden.

„Damals haben wir entschieden, die Randstreifenabfälle aus der Verpackungsproduktion eines Kunden werkstofflich zu recyceln und somit vor thermischer Verwertung zu bewahren. Knapp vier Jahre später ist Kunststoffrecycling eine fixe Sparte in unserem Haus“, sagt Geschäftsführer Reinhard Kerschner.


Sortenreine Trennung

Inzwischen steht im Betrieb eine eigene Recyclinganlage, die Abfallprodukte aus Kunststoff – speziell LDPE und PP – von Aluminium trennt und aufbereitet. Die Bearbeitung erfolgt in einem mehrstufigen verfahrenstechnischen Prozess, an dessen Ende Kunststoff-Regranulat und Aluminium entstehen.

„Eine besondere Herausforderung war die Suche nach geeigneten Lieferanten sowie das Koordinieren und Automatisieren der Komponenten in Zeiten einer Coronakrise“, erzählt Projektmanager Roland Weidmann.

Die Anlage wird laufend adaptiert, um langfristig eine stabile Produktion gewährleisten zu können. Die Nachfrage am Markt bestätigt Kerschners eingeschlagenen Weg: Im Sommer fällt der Startschuss für den Mehrschichtbetrieb.


Regionales Kunststoffrecycling

Mit der Marke „2NDKER-Materials“ möchte das Unternehmen langfristig auch andere Sekundärstoffe anbieten und so vor allem seinen regionalen Kunden neue Möglichkeiten aufzeigen, Recyclinglösungen für komplexe Abfallströme zu finden.

„Recycling von Kunststoffen muss mehr an Bedeutung gewinnen, vor allem regional. Es soll dort stattfinden, wo der Abfall anfällt. Dadurch bleiben die Wertstoffe in der Region und lange Transportwege werden vermieden“, sagt Kerschner.

Das Projekt 2NDKER wird aus Mitteln der Umweltförderung des BMK gefördert.

www.kerschner-umweltservice.at


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