Warum Kunststoff eine Zukunft hat

5. Internationale Polymerkongress im Bildungshaus Schloss Puchberg

Wolfgang Bohmayr (Business Upper Austria/KC), Manfred Hackl (EREMA) Josef Haidlmair und Mario Haidlmair (Haidlmair), Axel Greiner (Industriellenvereinigung OÖ/Greiner Gruppe), Robert Machtlinger (FACC), Stephan Kubinger (Sparte Industrie in der WKOÖ/IFN), Axel Kühner (Greiner Gruppe), Rudolf Wölfer (Borealis), Reinhold Lang (JKU), Georg Steinbichler (ENGEL und JKU) Christian Altmann (Business Upper Austria) © Pixory/Business Upper Austria
Wolfgang Bohmayr (Business Upper Austria/KC), Manfred Hackl (EREMA) Josef Haidlmair und Mario Haidlmair (Haidlmair), Axel Greiner (Industriellenvereinigung OÖ/Greiner Gruppe), Robert Machtlinger (FACC), Stephan Kubinger (Sparte Industrie in der WKOÖ/IFN), Axel Kühner (Greiner Gruppe), Rudolf Wölfer (Borealis), Reinhold Lang (JKU), Georg Steinbichler (ENGEL und JKU) Christian Altmann (Business Upper Austria) © Pixory/Business Upper Austria
Cluster-Manager Wolfgang Bohmayr mit einer „Knitterbox in Rot“, die als gelebtes Beispiel einer Kooperation für diesen Kongress produziert wurde © Pixory/Business Upper Austria
Cluster-Manager Wolfgang Bohmayr mit einer „Knitterbox in Rot“, die als gelebtes Beispiel einer Kooperation für diesen Kongress produziert wurde © Pixory/Business Upper Austria
Rückten beim 5. Internationalen Polymerkongress den Kunststoff in den Mittelpunkt: Axel Greiner (Industriellenvereinigung OÖ/Greiner Gruppe), Manfred Hackl (Beiratssprecher des Kunststoff-Clusters/EREMA) und Stephan Kubinger (Sparte Industrie in der WKOÖ/IFN) im Interview mit Christian Altmann (li) von der Business Upper Austria © Pixory/Business Upper Austria
Rückten beim 5. Internationalen Polymerkongress den Kunststoff in den Mittelpunkt: Axel Greiner (Industriellenvereinigung OÖ/Greiner Gruppe), Manfred Hackl (Beiratssprecher des Kunststoff-Clusters/EREMA) und Stephan Kubinger (Sparte Industrie in der WKOÖ/IFN) im Interview mit Christian Altmann (li) von der Business Upper Austria © Pixory/Business Upper Austria

02.12.2019

Imageprobleme lassen sich nicht wegdiskutieren, aber mit Fakten widerlegen. Unter diesem Gesichtspunkt stand der 5. Internationale Polymerkongress am 28. November im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels. Mehr als 250 Teilnehmer/-innen tauschten sich mit hochkarätigen Experten/-innen über nachhaltige Visionen für den Werkstoff Kunststoff, die Zukunft der Märkte und Innovationen der Gegenwart aus. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll auf, wie der Weg zu einem nachhaltigen und umweltschonenden Wirtschaftssystem mit Kunststoff aussieht. Die Kreislaufwirtschaft spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Beim vom Kunststoff-Cluster organisierten Kongress war das Who-is-Who der heimischen Kunststoffbranche aus Wirtschaft und Wissenschaft vertreten – entweder am Podium oder im Publikum. Der Grundtenor: Kunststoff wird oft zu Unrecht verteufelt, obwohl er einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion der CO2 Emissionen leistet. Das Zukunftspotenzial ist ebenfalls vorhanden: Leichtbau, E-Mobilität und viele andere Sparten sind auf Kunststoff angewiesen. Digitalisierung, Kunststoff-Image und Circular Economy sind weitere Faktoren, mit denen die heimischen Unternehmen ihre Marktposition festigen möchten.

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist Voraussetzung, die durch Kunststoff – oder besser Plastik - verursachten Umweltprobleme zu lösen. „Sie bietet die Chance, das Image von Kunststoffen wieder auf ein Niveau zu heben, das dessen Bedeutung für unser tägliches Leben gerecht wird“, betont Manfred Hackl, Beiratssprecher des Kunststoff-Clusters und CEO der EREMA Group GmbH.

Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich und Vorsitzender des Familiengesellschaftsrats der Greiner-Gruppe rät jungen Menschen, Kunststofftechnik zu studieren: „Damit werden sie helfen, Probleme zu lösen.“

Greiner-CEO Axel Kühner betonte, dass Kunststoff Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sei. Aus seiner Sicht trägt Kunststoff zum Klimaschutz bei: 10 Prozent der CO2 Emissionen werden durch Verpackung verursacht, 90 Prozent durch Lebensmittel. „Wenn wir Verpackungen einsparen, erzeugt Lebensmittelabfall das 13-fache an CO2, welches wir vermeintlich einsparen.“

Herausforderungen meistern

Die Umsetzung der Circular Economy ist – noch – mit einigen Schwierigkeiten verbunden: „Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ist extrem komplex, bedingt durch zahlreiche Polymerarten, verschiedenste Anwendungen, Verunreinigungen und Anforderungen an die Rezyklate für Neuwaren“, wissen die Experten. Diese komplexe Aufgabe ist nur durch Kooperation und Innovation lösbar. „In Oberösterreich ist die gesamte Wertschöpfungskette für Lösungen abgebildet. Wir haben den Kunststoff-Cluster, die JKU mit der LIT Factory und TCKT, das Transfercenter für Kunststofftechnik in Wels als Forschungseinrichtung“, so KC-Beiratssprecher Manfred Hackl.

In weiteren Vorträgen berichteten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, wo die Märkte der Zukunft liegen, wie die Digitalisierung die Kunststoffindustrie prägen wird und auf welche Geschäftsmodelle innovative und kreative Kunststoffunternehmen der nächsten Generationen setzen. Dass Kreativität nicht nur ein wesentliches Ingrediens für den Unternehmenserfolg sondern auch für Erfolg in der Wissenschaft ist, bestätigte der Chemiker Nuno Maulide, Professor für Organische Synthese an der Universität Wien, der in seinem Vortrag die Faszination des Faches Chemie erklärte.

Österreich ist Top-Standort

Die Kunststoffbranche hat seit sieben Jahrzehnten in Österreich Tradition. Die Zentren liegen v.a. in Ober- und Niederösterreich. Zahlreiche Weltmarktführer und Technologieführer sind hier beheimatet. Der Kunststoff-Cluster wurde 1999 als einer der ersten Cluster in Oberösterreich installiert und 2006 auch auf Niederösterreich ausgeweitet. Gemäß dem Motto „Innovation durch Kooperation“ fördert er die Zusammenarbeit von Unternehmen. Mittlerweile hat sich das Kunststoff-Netzwerk zu dem österreichischen Branchen-Cluster mit 400 Unternehmen entwickelt. Die Unternehmen des Clusters beschäftigen zusammen über 65.000 MitarbeiterInnen und deren Gesamtumsatz liegt bei über 20 Mrd. Euro. 80 Prozent der Unternehmen sind KMU. Knapp 10 Prozent der Unternehmen kommen aus dem Ausland. Die Träger des Clusters sind Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und ecoplus, Niederösterreichs Wirtschaftagentur GmbH.

In den vergangenen Jahren wurde der Ausbau der Forschungs- und Bildungsinfrastruktur massiv forciert. Der Cluster mit seinen Unternehmensvertretern war daran maßgeblich mitbeteiligt. Mit dem neuen K1 Kompetenzzentrum CHASE und der LIT Factory unter der Führung der Johannes Kepler Universität in Linz, einer vernetzten Lehr-, Lern- und Forschungsfabrik für Smart Polymer Processing und Digitalisierung, entstehen zwei weitere Leuchtturmprojekte, die sich den zwei aktuellen herausragenden Herausforderungen der Kunststoff-Branche widmen: Digitalisierung und Circular Economy.

>> Fotogalerie (© pixory.at/Business Upper Austria)

Wir danken all unseren Sponsoren, Ausstellern und Kooperationspartner für die Unterstützung beim 5. Internationalen Polymerkongress.
>> Sponsoring

Das war der 5. Internationale Polymerkongress 2019

Univ.-Prof. Reinhold W. Lang (JKU): „Kunststoffe sind Schlüsselwerkstoffe für eine nachhaltige Entwicklung.“ © Pixory/Business Upper Austria
Univ.-Prof. Reinhold W. Lang (JKU): „Kunststoffe sind Schlüsselwerkstoffe für eine nachhaltige Entwicklung.“ © Pixory/Business Upper Austria
Rudolf Wölfer (Borealis Polyolefine GmbH): „Kunststoffe sind die nachhaltigste Lösung mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck in vielen Anwendungen.“ © Pixory/Business Upper Austria
Rudolf Wölfer (Borealis Polyolefine GmbH): „Kunststoffe sind die nachhaltigste Lösung mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck in vielen Anwendungen.“ © Pixory/Business Upper Austria
Pixory/Business Upper Austria
Interessiertes Publikum bei 5. Internationalen Polymerkongress in Wels/Oberösterreich © Pixory/Business Upper Austria
Robert Machtlinger (FACC): „FACC ist ein globaler Player in dem dynamischen Wachstumsmarkt Luftfahrt. Der Markt für Verkehrsflugzeuge wird immer größer, der Kunststoff-Anteil in Flugzeugen wird weiter steigen. Wir müssen aber laufend innovieren, sonst würde der Markt an uns vorbeigehen!” © Pixory/Business Upper Austria
Robert Machtlinger (FACC): „FACC ist ein globaler Player in dem dynamischen Wachstumsmarkt Luftfahrt. Der Markt für Verkehrsflugzeuge wird immer größer, der Kunststoff-Anteil in Flugzeugen wird weiter steigen. Wir müssen aber laufend innovieren, sonst würde der Markt an uns vorbeigehen!” © Pixory/Business Upper Austria
Georg Steinbichler (JKU /ENGEL): „Die Digitalisierung und Vernetzung wird zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit entlang der Wertschöpfungskette auch in der Kunststoffindustrie prägen. Wir müssen die Menschen unterstützen, die Komplexität der Anlagen zu beherrschen, also ihnen Hilfsmittel oder Tools dafür geben.“ © Pixory/Business Upper Austria
Georg Steinbichler (JKU /ENGEL): „Die Digitalisierung und Vernetzung wird zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit entlang der Wertschöpfungskette auch in der Kunststoffindustrie prägen. Wir müssen die Menschen unterstützen, die Komplexität der Anlagen zu beherrschen, also ihnen Hilfsmittel oder Tools dafür geben.“ © Pixory/Business Upper Austria
Netzwerken beim Pausentalk im Foyer © Pixory/Business Upper Austria
Netzwerken beim Pausentalk im Foyer © Pixory/Business Upper Austria
Martin Bergsmann (WKOÖ Sparte Industrie/HUECK): „Der Wettbewerb der Regionen wird immer stärker. Unsere Strategie setzt auch beim Wording an. Wir müssen Technikbewusstsein in der breiten Bevölkerung erzeugen. Nur dann schaffen wir auch das notwendige Verständnis in der Bevölkerung für den Werkstoff Kunststoff.“ © Pixory/Business Upper Austria
Martin Bergsmann (WKOÖ Sparte Industrie/HUECK): „Der Wettbewerb der Regionen wird immer stärker. Unsere Strategie setzt auch beim Wording an. Wir müssen Technikbewusstsein in der breiten Bevölkerung erzeugen. Nur dann schaffen wir auch das notwendige Verständnis in der Bevölkerung für den Werkstoff Kunststoff.“ © Pixory/Business Upper Austria
Thomas Seul (Verbandspräsident der dt. Werkzeug- und Formenbauer/Hochschule Schmalkalden): „Die Maxime im Werkzeugbau heißt: Löse das Problem deines Kunden.  Und: Um Kunden zu verstehen, muss man auf Augenhöhe arbeiten.“ © Pixory/Business Upper Austria
Thomas Seul (Verbandspräsident der dt. Werkzeug- und Formenbauer/Hochschule Schmalkalden): „Die Maxime im Werkzeugbau heißt: Löse das Problem deines Kunden. Und: Um Kunden zu verstehen, muss man auf Augenhöhe arbeiten.“ © Pixory/Business Upper Austria
Mario und Josef Haidlmair (Haidlmair GmbH) über das Lebenswerk „Von der Dorfschmiede zum digitalen Werkzeugbau“: „Ein gewisser Grad an Naivität, gepaart mit Mut und vielleicht auch manchmal das Glück des Tüchtigen – das hat uns in den vergangenen Jahrzehnten weitergebracht.“ © Pixory/Business Upper Austria
Mario und Josef Haidlmair (Haidlmair GmbH) über das Lebenswerk „Von der Dorfschmiede zum digitalen Werkzeugbau“: „Ein gewisser Grad an Naivität, gepaart mit Mut und vielleicht auch manchmal das Glück des Tüchtigen – das hat uns in den vergangenen Jahrzehnten weitergebracht.“ © Pixory/Business Upper Austria
Moderatorin Kerstin Sochor, Redakteurin der Österreichischen Kunststoffzeitschrift, führt fachkompetent durch das Programm. Hier im Gespräch mit Markus Brunnthaler, für dessen Unternehmen Miraplast die richtige Balance zwischen Technologie und Märkten wichtig war und ist, um über Jahrzehnte erfolgreich mit Kunststoff am Markt zu agieren © Pixory/Business Upper Austria
Moderatorin Kerstin Sochor, Redakteurin der Österreichischen Kunststoffzeitschrift, führt fachkompetent durch das Programm. Hier im Gespräch mit Markus Brunnthaler, für dessen Unternehmen Miraplast die richtige Balance zwischen Technologie und Märkten wichtig war und ist, um über Jahrzehnte erfolgreich mit Kunststoff am Markt zu agieren © Pixory/Business Upper Austria
v.l.: Markus Brunnthaler (Miraplast), Thomas Seul (Hochschule Schmalkalden), Josef und Mario Haidlmair (Haidlmair) mit Elmar Paireder (Business Upper Austria) beim Podiumstalk zum Thema „Nachhaltige Unternehmensentwicklung“ © Pixory/Business Upper Austria
v.l.: Markus Brunnthaler (Miraplast), Thomas Seul (Hochschule Schmalkalden), Josef und Mario Haidlmair (Haidlmair) mit Elmar Paireder (Business Upper Austria) beim Podiumstalk zum Thema „Nachhaltige Unternehmensentwicklung“ © Pixory/Business Upper Austria
Reinhard Hafellner (4a technology GmbH) über Fortschritt: „Speed ist unser größter Treiber, schnelle Entwicklungszeiten sind enorm wichtig. Ein ausgewogenes Verhältnis aus theoretischer Basis und einem schnellem Testen und Ausprobieren von Prototypen und ersten Seriengenerationen ermöglichen es früher als der Mitbewerb auf den Markt zu kommen.“ © Pixory/Business Upper Austria
Reinhard Hafellner (4a technology GmbH) über Fortschritt: „Speed ist unser größter Treiber, schnelle Entwicklungszeiten sind enorm wichtig. Ein ausgewogenes Verhältnis aus theoretischer Basis und einem schnellem Testen und Ausprobieren von Prototypen und ersten Seriengenerationen ermöglichen es früher als der Mitbewerb auf den Markt zu kommen.“ © Pixory/Business Upper Austria
Walter Wohlkinger (Blue Danube Robotics) stellt die patentierte und mehrfach prämierte, in Österreich entwickelte, AIRSKIN® vor, eine weiche und drucksensitive Sicherheitshaut für Industrieroboter © Pixory/Business Upper Austria
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Sören Lex (plasticpreneur entwickelt und produziert simple Maschinen mit denen aus Kunststoffmüll neue Produkte entstehen, eingesetzt in der Entwicklungszusammenarbeit als Hilfe zur Selbsthilfe. Ein weiterer Vorteil: „DasProjekt schafft auch Bewusstsein für Abfallwirtschaftssysteme.“ © Pixory/Business Upper Austria
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Der Wissenschafter des Jahres 2018 Nuno Maulide (Universität Wien) erklärt die Faszination des Faches Chemie © Pixory/Business Upper Austria
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Gerhard Filzwieser (Industrietechnik Filzwieser) über Bausteine einer neuen Unternehmenskultur: Unorthodoxe Werte als Handlungsrahmen anstelle von Prozessen, Richtungen anstelle von Zielen, Intuition und Gefühl, Lernen von der Natur, Eigenverantwortung und Selbstorganisation anstatt Hierarchie © Pixory/Business Upper Austria
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