Verpackungsbranche trifft Abfallwirtschaft

Erfahrungsaustauschrunde „Kunststoff-Verpackung“

Verpackungsbranche trifft Abfallwirtschaft © BrantnerSort4you
Verpackungsbranche trifft Abfallwirtschaft © BrantnerSort4you
Treffpunkt in der Brantner-Sortieranlage im niederösterreichischen Wölbing © BrantnerSort4you
Treffpunkt in der Brantner-Sortieranlage im niederösterreichischen Wölbing © BrantnerSort4you
Impulsvorträge von Experten aus der Abfallwirtschft © Business Upper Austria
Impulsvorträge von Experten aus der Abfallwirtschft © Business Upper Austria

13.01.2020

Eine engere Zusammenarbeit von Verpackungsbranche und Abfallwirtschaftsunternehmen ist notwendig, um Sammel- und Recyclingquoten künftig weiter zu erhöhen. Am 5. Dezember 2019 trafen sich deshalb 25 Firmenvertreter der Erfahrungsaustauschrunde „Kunststoff-Verpackung“ bei der Brantner Österreich GmbH. Die Teilnehmer/-innen, vorwiegend aus der Verpackungsbranche, erhielten hier einen exklusiven Einblick in ein führendes Unternehmen in den Bereichen Entsorgung, Facility Services und Logistik.

Erster Treffpunkt war die Sortieranlage in Wölbling. Dort wird der gesamte Kunststoffabfall (Gelbe-Sack-Sammlung) aus Niederösterreich und den anliegenden Regionen in die verschiedenen Kunststoff-Fraktionen getrennt. Stephan Drimmel, Geschäftsführer der Brantner Sort4you GmbH, führte die ERFA-Teilnehmer durch die Anlage und zeigte an konkreten Verpackungsbeispielen auf, wo die Entwickler ein „Design4Recycling“ noch nicht bedacht hatten.

Sortierung und Recycling von Kunststoffen

Anschließend warteten am Hauptsitz von Brantner in Krems interessante Impuls-Vorträge. So erzählten Experten von Brantner über die Erkennbarkeit von Kunststoffverpackungen in Sortieranlagen und über die Sortierthematik in einer Kreislaufwirtschaft. Tanja Fell MSc. vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung informierte über die speziellen Herausforderungen beim Verpackungsrecycling. Sie stellte auch das lösemittelbasierte CreaSolv®-Verfahren vor. Dabei handelt es sich um ein werkstoffliches Recyclingverfahren, bei dem die chemische Struktur der Polymerketten unverändert bleibt. Sie berichtete auch über die Strategie der EFSA bei der Zertifizierung von Recyclingprozessen.

Herausforderungen der Verpackungsbranche

Beim anschließenden Erfahrungsaustausch zeigte sich, was die Verpackungsbranche gerade beschäftigt. So diskutierten die Teilnehmer das Thema Pfand als Mittel, um die Sammel- sowie Recyclingquoten von Kunststoff-Abfällen zu erhöhen. Betrachtet wurden auch notwenige Entwicklungen im Maschinenbau, um Biokunststoffe und Rezyklate in Zukunft besser zu verarbeiten.

Einig war sich die Runde, dass eine besser abgestimmte Kommunikation der Stakeholder aus Abfallwirtschaft und Kunststoffbranche notwendig ist, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und auch das Image von Kunststoff zu verbessern. Speziell an Konsumenten sollten einheitliche Informationen weitergegeben werden. So bedarf es beispielsweise bei Biokunststoffen klarer Begrifflichkeiten, Aufklärung und Kennzeichnung.

Erfahrungsaustauschrunde bringt Stakeholder zusammen

Nur durch eine Zusammenarbeit von Abfallwirtschaft und Verpackungshersteller wird es gelingen, die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern. „Deshalb ist es uns wichtig, mit unserer Erfahrungsaustauschrunde Verpackungshersteller und Abfallwirtschaft zusammenzubringen“, sagt der Organisator DI Christian Mayr vom Kunststoff-Cluster. Eine recyclingfähige Verpackung muss in einem Praxistest zeigen, dass sie tatsächlich wieder in den Kreislauf kommt. Hier ist Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig. Die richtige Trennung, Sammlung, Sortierung und der entsprechende Recyclingprozess sind weitere entscheidende Faktoren für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft von Verpackungen.


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