Recycling neu designt

Vom Abfall – zum Granulat – zur Platte
Vom Abfall – zum Granulat – zur Platte © Burg Design GmbH

12.07.2022

Das Clusterkooperationsprojekt DekoCycle soll das Recycling von bedruckten Kunststoffen ermöglichen. Dekorierte Nebenprodukte könnten so in Zukunft einem Recyclingkreislauf zugeführt werden.

Die Burg Design GmbH als Teil der deutschen Kurz-Gruppe ist führender Hersteller individueller Dekore für Automotive Interieur und Exterieur Design. Das Unternehmen verarbeitet verschiedenste Kunststoffe entlang der gesamten Prozesskette. Plattenware wird mittels Siebdruck hochwertig veredelt, anschließend thermogeformt und konturbearbeitet. Dabei fallen jährlich große Mengen bedruckter Kunststoffe als Nebenprodukt an. Ziel des Projekts ist, diese künftig stofflich zu verwerten und – im Idealfall – vollständig zu recyceln.


Herausforderung bedruckte Kunststoffe

Das Recyceln sortenreiner Kunststoffe ist seit geraumer Zeit Stand der Technik. Die Wiederverwertung des überschüssigen Materials stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar, weil es bedruckt ist. Druckfarben reagieren nämlich während des Recyclingprozesses zu leichtflüchtigen und geruchsintensiven Abbauprodukten, die in der Kunststoffschmelze verbleiben. Dadurch kommt es zu Nebenreaktionen mit dem Grundmaterial, die die Eigenschaften des Kunststoffs signifikant verändern. In der Vergangenheit wurden daher hauptsächlich transparente bzw. geringfügig massegefärbte Kunststoffe rezykliert.


Recyclingkonzepte gefragt

„Wir optimieren den Upcyclingprozess durch Art, Menge und die Dosierzeitpunkte der Additive“, erklärt Hannes Meier von der M2 Consulting GmbH, der das Projekt gemeinsam mit dem Transfercenter für Kunststofftechnik wissenschaftlich betreut. „Auf einem LaborCompounder erarbeiten wir neue Lösungen, um die Abbaureaktionen und Geruchsentwicklungen zu minimieren.“

Ziel sind letztendlich Recyclingkonzepte für stark bedruckte Kunststoffe, die eine Weiterverwendung der Abfallteile als Regranulate ermöglichen. Der Kunststoffspezialist Filzwieser nutzt sein gesamtes Know-how und spezielle Anlagenkonstellationen, um aus dem aufbereiteten Granulat wieder neue Platten für Burg Design zu extrudieren.


Projektpartner

 

Dieses Projekt wurde aus Mitteln der Strategischen Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert.

Logo upperVISION2030


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