Neues Leben für Plastikabfall

Das Projekt HospiCycle untersucht, wie Kunststoffabfälle bestmöglich im Kreislauf geführt werden können. © TCKT
Das Projekt HospiCycle untersucht, wie Kunststoffabfälle bestmöglich im Kreislauf geführt werden können. © TCKT

29.06.2022

Kunststoff spielt im Medizinbereich eine wichtige Rolle. Doch angesichts der stetig wachsenden Plastikmüllmengen in einem Krankenhaus stellt sich die Frage, wie Kunststoffabfälle in der Medizin bestmöglich im Kreislauf geführt werden können. Das Projekt HospiCycle untersucht Möglichkeiten des Recyclings von Kunststoffabfällen, die in Krankenhäusern anfallen.

Ziel ist, Verpackungen zu recyceln, die sonst nicht oder nur unspezifisch verwertet werden. Das verlangt nach Engagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette – dementsprechend setzt sich das Projektteam zusammen: Neben dem Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT) als Projektleiter sind die Oberösterreichische Gesundheitsholding GmbH (OÖG), die Altstoff Recycling Austria AG (ARA), die Walter Kunststoffe GmbH und die Greiner Packaging International GmbH mit im Boot.


150 Müllsäcke durchforstet

In einem ersten Schritt wurde der in Krankenhäusern anfallende Kunststoffabfall untersucht. Dafür wurde in drei Kliniken in Vöcklabruck, Steyr und Linz der Inhalt von 150 Müllsäcken analysiert. Mehr als 160 verschiedene Artikel hat die Projektgruppe erfasst und davon jene ausgewählt, die für ein gesondertes Recycling interessant waren. Das betraf immerhin rund 40 % der gesamten Kunststoffabfallmenge. Um diese Produkte getrennt vom restlichen Kunststoffabfall sammeln zu können, hat die OÖG ein Konzept erarbeitet, wie das Klinikpersonal diese ohne großen Aufwand bereits auf den Stationen gesondert entsorgen kann.


Erfolgreiche Versuche

Das TCKT hat diese Abfälle anschließend gereinigt und geshreddert. Durch Aufschmelzen und Extrudieren wurden daraus Kunststoffgranulate hergestellt.

„Aufgrund der guten Sortierung konnten bereits in den ersten Versuchen aus den Abfällen wieder hochwertige Rezyklate erzeugt werden. Daraus sollen nun neue Kunststoffprodukte entstehen“, erklärt Barbara Liedl vom TCKT.


Das Projekt HospiCycle wird im Rahmen der Richtlinie „Stimulierung von Kooperationen zur Umsetzung von kooperativen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben“ mit Mitteln des Landes OÖ unterstützt.

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