Nachhaltigkeitspionier gewährt Einblick

20 Branchenvertreter*innen u.a. aus OÖ, NÖ, Wien, der Steiermark und natürlich Kärnten erlebten live die Fertigung bei Europlast
20 Branchenvertreter*innen u.a. aus OÖ, NÖ, Wien, der Steiermark und natürlich Kärnten erlebten live die Fertigung bei Europlast © Business Upper Austria

12.10.2021

Der Kunststoff-Cluster lud am 29. September 2021 gemeinsam mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds zur Betriebsbesichtigung bei der Europlast Kunststoffbehälterindustrie GmbH in Dellach im Drautal ein. Europlast gilt als Nachhaltigkeitspionier und geht mit dem konsequenten Einsatz von Rezyklaten seit Jahren neue Wege in der Produktherstellung.

Neue Wege im Material- und Produktdesign mit Rezyklaten zeigte auch Prof. Dr. Gerald Pinter vom Department für Kunststofftechnik der Montanuniversität Leoben in seinem Impulsvortrag auf. Zu seinem Aufgabengebiet zählt unter anderem die Bewertung von Kunststoffprodukten hinsichtlich Lebensdauer, Alterung und Bruchmechanismen. Ein wichtiger Forschungsbereich – gerade beim Einsatz von Rezyklaten, da diese Materialien entsprechend aufbereitet und modifiziert werden müssen, um für eine neuerliche Anwendung in Produkten die nötige Werkstoffperformance zu erzielen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Europlast produziert mit mehr als 120 Mitarbeiter*innen auf komplexen Spritzgussanlagen Kunststoffbehälter für die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und die Logistik. „Wir sind außerdem Spezialist für Kunststoffspritzgussteile in übergroßen Dimensionen bis zu 50 kg Schussgewicht“, erklärt Michael Seifert, Technischer Leiter bei Europlast. Bei allen Produktionsschritten wird Nachhaltigkeit großgeschrieben – davon konnten sich rund 20 Branchenvertreter*innen aus ganz Österreich beim anschließenden Firmenrundgang live überzeugen.

Hoher Rezyklatanteil

Als Rohstoff für alle Produkte verwendet Europlast Polyethylen hoher Dichte (HDPE). In der betriebseigenen Recyclinganlage werden gebrauchte und rückgeführte Kunststoffbehälter granuliert und rückstandslos recycelt. Bei der gesamten Produktion fällt so de facto kein Abfall an. Der Recylinganteil in den Produkten von Europlast pendelt zwischen 30 und 100 Prozent.

Erfolgreiches Kooperationsprojekt

Im Projekt „bin-up.AT“ hat Europlast gemeinsam mit anderen Unternehmen entlang der Kunststoff-Wertschöpfungskette eine Mülltonne aus 100 Prozent Recyclingkunststoff entwickelt und in einem weiteren Schritt den Carbonfootprint der Recycling-Mülltonne im Vergleich zu ihrem Neuware-Pendant errechnet. Das Ergebnis: Durch Umstellung auf Recycling-Mülltonnen lassen sich ca. 80 % CO2 gegenüber der Neuware einsparen.
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Gemeinsame Initiative

In der anschließenden Gesprächsrunde standen aktuelle und künftige Herausforderungen im Kunststoffrecycling im Fokus. Themen wie CO2-Steuer, Plastikpfand und Abfallwirtschaftsgesetz wurden dabei eingehend diskutiert. Sabine Nadherny-Borutin, Generalsekretärin von Plastics Europe Österreich, stellte den Verein Österreichischer Carbon Cycle Circle (ÖCC2) vor. Die Kunststoffbranche hat sich zu dieser Initiative zusammengeschlossen und will sich in die öffentliche Debatte rund um Kunststoffthemen mit einer starken Stimme einbringen.

Die Veranstaltung wurde durch das Innoko2-Projekt der Bundesländer Kärnten und Oberösterreich unterstützt.
 

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