Großes Interesse am Erfahrungsaustausch „Kunststoff-Verpackung“

Über 40 Teilnehmer bei Kick-off zur ERFA „Kunststoff-Verpackungen
Über 40 Teilnehmer bei Kick-off zur ERFA „Kunststoff-Verpackungen © Business Upper Austria
Manfred Tacker, Studiengangsleiter Nachhaltiges Ressourcenmanagement des FH Campus Wien
Manfred Tacker, Studiengangsleiter Nachhaltiges Ressourcenmanagement des FH Campus Wien © Business Upper Austria
Konrad Wasserbauer, Director Circular Economy bei Greiner Packaging International
Konrad Wasserbauer, Director Circular Economy bei Greiner Packaging International © Business Upper Austria

30.04.2019

Wie muss die Verpackung in der Zukunft aussehen? Diese Frage beschäftigt derzeit besonders viele Kunststoff-Unternehmen. Mit über 40 Teilnehmern war deshalb das Kick-off zur Erfahrungsaustauschrunde „Kunststoff-Verpackungen“ am 25. April 2019 am Greiner Campus in Kremsmünster ausgebucht. Drei weitere Termine sind für heuer noch geplant.

„Das große Interesse zeigt einerseits deutlich, dass es einen enormen Bedarf an Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen gibt, aber vor allem auch, dass sich derzeit sehr viele Unternehmen mit dem Thema Kunststoff-Kreislaufwirtschaft beschäftigen und an verschiedensten Lösungen arbeiten“ sagt DI Christian Mayr vom Kunststoff-Cluster. Wie sieht es konkret mit Auswirkungen der EU-Kunststoff-Strategie bzw. des Einwegplastik-Verbots auf die Verpackung aus? Welchen Einfluss hat die Gesetzgebung auf die Kunststoff-Verpackung und deren Design? Diesen Fragen widmete sich die Veranstaltung mit Input von Konrad Wasserbauer, Director Circular Economy bei Greiner Packaging International, und Manfred Tacker, Studiengangsleiter Nachhaltiges Ressourcenmanagement der FH Campus Wien.

Konrad Wasserbauer zeigte die Schwierigkeiten und Herausforderungen am Weg zu recyclingfähigen Kunststoff-Verpackungen und beim Rezyklateinsatz für Lebensmittelverpackungen auf. Er beschrieb die zukünftig notwendigen Veränderungen im Verpackungsdesign, damit diese den Ansprüchen der Kunststoff-Strategie gerecht werden. Der Kunststoff-Becher mit Karton-Ummantelung sei ein gutes Beispiel dafür, welche Kriterien herangezogen werden, wenn eine nachhaltige Verpackung bewertet wird. Obwohl dieser mit dem effizientesten Einsatz von Kunststoff hergestellt wird, fällt er bei einer Nachhaltigkeitsbewertung durch. Die Begründung liegt im Konsumverhalten: Der Verbraucher könne ja nicht gezwungen werden, Karton und Kunststoff zu trennen. Die Ökomodulation der Lizenztarife von Verpackungen sei ein regulatorisches Mittel, welches in Zukunft möglicherweise angewendet wird.

Manfred Tacker präsentierte die Circular Packaging Design Guideline, welche die FH Campus Wien in Zusammenarbeit mit Unternehmen ausgearbeitet hat. Gerade bei der Kunststoff-Verpackung läge hier noch sehr viel Potenzial im nachhaltigen Design, so der Experte. Tacker zeigte, wie die Kunststoff-Verpackung der Zukunft aussehen kann und warum diverse aktuelle Beispiele nicht recyclingfähig sind. Beispielsweise könne ein vollflächiges OPS Sleeve verhindern, dass die Kunststoffart erkannt wird oder Hotmelt-Klebstoffpunkte auf Bechern das Recycling stören. Er betonte auch, dass eine nachhaltige Verpackung oft nicht recyclingfähig ist. Und: Die Rest-Entleerfähigkeit sei eines der wichtigsten Bewertungskriterien einer Verpackung, wenn es um deren Ökobilanz gehe.

Diskussionen in Kleingruppen sowie Betriebsbesichtigung
Der anschließende Workshop zum Thema „Kunststoff-Verpackung – Quo Vadis?“ zeigte eindrucksvoll, welch großes Diskussionspotenzial in der Kunststoff-Verpackung steckt. Sehr viele Herausforderungen, von technischen, rechtlichen, organisatorischen bis hin zu sozialen und Umwelt-Aspekten, wurden in Kleingruppen besprochen.
Eine Betriebsbesichtigung der Greiner Packaging GmbH bildete den Abschluss.

Erfahrungsrunden starten
Mit dieser Fülle an gemeinsam ausgearbeiteten Themen kann der Erfahrungsaustausch beim nächsten Termin beginnen!
(Voraussichtliche Termine: 6. Juni, 26. September und 5. Dezember)

Haben auch Sie noch Interesse an der ERFA-Runde teilzunehmen, dann kontaktieren Sie bitte DI Christian Mayr.